Haltung und Pflege

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich selbst oder vielleicht für Ihre Kinder ein Kaninchen
zu erwerben, möchte ich Ihnen ein paar Tipps geben, die Ihnen die Entscheidung für oder gegen den Erwerb erleichtern soll.

Zunächst müssen Sie sich die Frage stellen, ob die Absicht des Erwerbs nur aus einer Laune heraus entstanden ist oder ob Sie auch in ein paar Jahren noch mit dem Kaninchen leben wollen, denn ein Kaninchen kann bis zu 10 Jahre alt werden. Es muss täglich gefüttert und regelmäßig ausgemistet werden. Das bedeutet besonders für Kinder, Verantwortung für das Leben und Wohlergehen eines Tieres zu übernehmen.

Wenn Sie diese Verantwortung nicht übernehmen wollen, ist es besser auf den Kauf zu verzichten.

Wenn Sie jedoch zu dem Entschluss kommen, diese "langfristige Bindung" eingehen zu wollen, muss erst ein geeignetes Heim gefunden werden.

Laut Tierschutzgesetz soll einem Kaninchen ein Auslauf von 1 Quadratmeter zur Verfügung gestellt werden. Das heißt bei 2 Kaninchen, 2 Quadratmeter. Da Wohnungskaninchen die
meiste Zeit im Käfig verbringen ist ein 3-stöckiger 1,2 m langer Käfig das Minimum.
Zusätzlich kann man die Kaninchen unter Aufsicht in der Wohnung hoppeln lassen.

Der Käfig soll mit einer Heurauffe für frisches Heu, das ständig zur Verfügung stehen soll, ausgestattet sein. Das Kaninchen braucht täglich frisches Wasser in einer handelsüblichen Nippeltränke oder einem Trinkschälchen, das so platziert ist, dass das Wasser nicht zu schnell verunreinigt wird und so eventuell eine Brutstätte für Bakterien entsteht.

Auch ein handelsüblicher Futternapf darf nicht fehlen. Meist ein schwereres Tongefäß mit
nach innen gebogenem Rand. Das verhindert das Herausscharren des Körnerfutters. Plastikschalen sind zu leicht, sie werden von den Kaninchen umgeworfen und auch gern angenagt, was gesundheitsschädlich sein kann.

Nirgends fühlt sich ein Kaninchen so sicher und geborgen wie in seinem Bau. Damit auch ihr Kaninchen eine solche Zufluchtsstätte vorfindet, sollten Sie ihm ein Schlafhaus anbieten, mit geradem Dach, welches das Kaninchen als Liegeplatz nützen kann. Kaninchen sitzen gerne erhöht. Solten Sie einen Balkon besitzen, lassen Sie auch Ihr Kaninchen daran teilhaben.

Entweder Sie gewähren ihm dort täglichen Auslauf oder richten ihm sein Zuhause so ein, dass es sich vom Frühling bis Spätherbst wohl fühlt. Mit einem winterfesten Kaninchenstall können Sie Ihr Kaninchen auch im Winter auf dem Balkon lassen. Wichtig ist, dass sich der Balkon nicht auf der Südseite befindet. Ein Kaninchen braucht Schatten. Sonst ist die Gefahr eines Hitzschlages gegeben. Wenn der Balkon keine geschlossene Brüstung hat, wird das Kaninchen sich irgendwann hindurchzwängen und zu Tode stürzen. Ein Balkongitter können Sie mit Maschendraht sichern, der fest am Boden befestigt und mindestens 1 Meter hoch sein muss.

Im Garten, und sei er noch so klein, fühlt sich das Kaninchen immer am Wohlsten. Hier kann es herumhoppeln oder am Gras knabbern. In einem sicheren Auslaufgehege (stabil und oben geschlossen) und angeschlossenem Stall können Sie Ihr Kaninchen auch im Garten lassen.

Ernährung

Auch wenn unsere Hauskaninchen sich optisch doch sehr von den Wildkaninchen unterscheiden, die Ernährung funktioniert immer noch fast nach dem gleichen Prinzip. Ihr Darm weist nur eine geringe Peristaltik auf, das heißt die Nahrung wird nur durch Nahrungsaufnahme weitergeschoben. Deshalb müssen Kaninchen über den Tag verteilt viele kleine Mahlzeiten zu sich nehmen. Gutes Heu und Wasser muss ständig zur Verfügung stehen. Zusätzlich soll man noch frische und getrocknete Kräuter, Gräser, Grünfutter und Gemüse anbieten.

Vorsicht, wenn Ihr Kaninchen manchmal an Durchfall leidet. Hier sollte abgeklärt werden, woran es liegt. Falsche Ernährung, Wurmbefall oder Darmparasiten. Dies kann man durch eine Untersuchung der Kotprobe beim Tierarzt machen lassen. Ansonsten kann es, besonders im Sommer zu Fliegenmadenbefall kommen.